- By Ralf Spoerer
- Published 02 Sep 2012
Sonnenuntergang stimmungsvoll fotografieren
Sonnenuntergänge sind die wohl am häufigsten fotografierten Motive. Aber nicht selten ist die Enttäuschung groß, wenn man sich das Ergebnis zu Hause in Ruhe anschaut. Aus dem wundervoll orange gefärbten Himmel ist eine hellrosa, blasse Fläche geworden. Oder aus der Sonne ein schöne orange Scheibe, dafür ist der Rest pechschwarz. Kein Wunder, denn die meinsten Kamera-Automatik-Programme sind mit einem Sonnenuntergang überfordert. Warum? Weil der Kontrast zwischen strahlend heller Sonne und dunklem Vordergrund so groß ist, dass die Kamera kaum vernünftige Messergebnisse ermitteln kann. Wird die Kamera nur ein paar Millimeter nach oben oder unten verschoben, kommt ein komplett anderes Ergebnis raus.
Das Problem lässt sich lösen. Entweder Ihre Kamera hat ein Motivprogramm für den Sonnenuntergang oder sie legen die Belichtung manuell fest. Das Belichtungsprogramm ist so abgestimmt, dass es die helle Sonne quasi elektronisch erkennt und eine entsprechende Belichtungskorrektur automatisch macht. Zusätzlich korrigiert das Programm die Farben, so dass das Ergebnis stimmungsvoll aussieht. Dieser Weg ist der einfache.
Wer das Ergebnis ganz präzise auf den Punkt beeinflussen möchte, nutzt die manuellen Einstellungen der Kamera – falls die Kamera diese Möglichkeit bietet. Wie geht man dabei vor? Zunächst sollte die ISO-Empfindlichkeit auf einen Wert zwischen 100 und 400 ISO eingestellt werden. Mehr ist nicht erforderlich. Nun stellen Sie die Kamera zunächst auf das Automatik-Programm. Drücken Sie den Auslöser leicht herunter und schauen, welche Blende und Belichtungszeit die Kamera automatisch ermittelt. Achten Sie dabei darauf, dass das Bild schon die halbwegs richtige Belichtung zeigt. Merken Sie sich nun die Werte für Blende und Belichtungszeit. Wählen sie nun das manuelle Belichtungsprogramm. Stellen Sie die zuvor ermittelten Werte als Richtwert ein. Machen Sie nun mehrere Fotos mit leicht abweichenden Werte. Verändern Sie dabei sowohl Zeit als auch Blende. Schauen Sie sich das Ergebnis auf dem Monitor an und experimentieren so lange rum, bis sie das pefekte Bild im Kasten haben.
Noch ein Tipp: Viele Sonnenuntergänge werden am Meer fotografiert. Sprich der Horizont ist zu sehen – und der sollte auf dem Foto auch möglichst waagrecht sein. Am sichersten gelingt das mit einem Stativ. Ist das nicht zur Hand, bieten viele Kameras eine elektronische Wasserwaage, die sich zuschalten lässt. Gibt's die nicht, bieten die meisten Kameras zumindest die Möglichkeit Hilfslinien einzublenden.