Die Blende
Jede Kamera ist mit einer Blende ausgestattet. Sie steuert die Lichtmenge, die zum Aufnahmesensor (Chip) der Kamera gelangt. Je größer die Blendenöffnung, um so mehr Licht gelangt zum Sensor. Größere Blendenöffnungen werden mit einer kleinen Blendenzahl benannt, beispielsweise 1.8, kleine Blendenöffnungen mit einer großen Blendenzahl, etwa 16.
Die Blende besteht aus mehreren ringförmig angeordneten Lamellen. Je nach Stellung der Lamellen entsteht eine mehr oder weniger große Öffnung wie ein kreisrundes Fenster, durch das das Licht zum Sensor gelangt. Große Fenster lassen viel Licht durch und bekommen eine kleine Blendenzahl, beispielsweise 1.8, kleine Fenster lassen nur wenig Licht durch und bekommen eine große Blendenzahl, beispielsweise 22. Was sich widersinnig anhört, hat einen einfachen Grund: Eigentlich wird die Blendenöffnung in der Form 1/1.8 oder 1/22 angegeben. Dann stimmt der Wert wieder mit der Größe der Öffnung überein: 1/1.8 = 0,55 und 1/22 = 0,05. Der Einfachheit halber wird die Blendenangabe jedoch meist verkürzt wiedergegen, eben als 1.8 oder 22. Mehr dazu weiter unten.
Die Blendenreihe
Die Blendenwerte werden nicht kontinuierlich aufsteigend angegeben, sondern als sogenannte Blendenreihe: 1.0 - 1.4 - 2.0 - 2.8 - 4.0 - 5.6 - 8.0 - 11 - 16 - 32 - 45 - 64 - 90 - 128. Diese Werte finden sich auch bei den meisten Kameras in der Blendeneinstellung. Damit die Stufen jedoch feiner sein können, werden die Abstände zwischen dein Hauptblendenstufen nochmal in zwei oder drei Zwischenstufen geteilt. In einigen Kameras kann diese Abstufung im Menü eingestellt werden und verbirgt sich meist unter der Bezeichnung "Blendenstufen" wobei dann zwischen 1/2 und 1/3 gewählt werden kann.
Die Blende wird mit dem Kürzel "f" angegeben
Auf Zoom-Objektiven sieht man häufig die Bezeichnung f 3.5 - 5.6. Klar ist, dass 3.5 - 5.6 die kleinst mögliche Blendenzahl (größte Blendenöffnung) angibt. Wobei der erste Wert für den Blendenwert in der Weitwinkeleinstellung steht und der zweite für die Teleeinstellung. Aber wieso "f"? Das Kürzel "f" steht eigentlich für "focal length", den englischen Begriff für Brennweite. Im Zusammenhang mit der Blende hat das "f" allerdings eine etwas andere Bedeutung. Es gibt Verhältnis zwischen der Brennweite und der Blendenöffnung an. Bei einem Objektiv mit 50 Millimeter Brennweite bedeutet das bei Blende 4, dass der Durchmesser der Blendöffnung 50 / 4 = 12,5 Millimeter beträgt. Und hier schließt sich der Kreis zu der oben bereits erwähnten Blendenangabe, sie würde in diesem Beispiel 1/4 betragen oder eben kurz Blende 4.
Kleiner Blendenwert - hohe Lichtstärke
Bei Kameras und Objektiven ist der kleinst mögliche Blendenwert ein Kriterium für gute Qualität. Dieser Wert - auch Ausgangsblende genannt - gibt nämlich an, wieviel Licht maximal durch das Objektiv zum Aufnahmesensor gelangen kann. Klar: Mehr Licht ist immer besser. Ein Objektiv mit einer Ausgangsblende von 1.8 ist also besser, als eins mit einer Ausgangsblende von 5.6. Und noch eins ist wichtig: Je geringer die Ausgangsblende, um so gezielter kann mit der Schärfentiefe gearbeitet werden.
Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit – der Zusammenhang
Zwischen Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit besteht ein direkter Zusammenhang. Er ist für die Belichtung des Bildes wichtig und bestimmt letztendlich neben dem Motiv auch das Aussehen der Aufnahme. Mehr dazu im Artikel Belichtung.